Kitagruppe auf neuer Brücke Fichteallee nach Briese

Kitagruppe auf neuer Brücke Fichteallee nach Briese © ADFC Birkenwerder

Autobahnbrücken in Birkenwerder - Erfahrungen und Schlussfolgerungen (Update)

Vier neue begehbare Brücken führen im Raum Birkenwerder über die Autobahn. Die alte Bundesstraße B96 nach Oranienburg zeigt zudem nahebei die Einmündung “Zum Waldfriedhof”, einen zeitweisen Unfallschwerpunkt. Die Einmündung wird deshalb umgebaut.

Die Rampen der Brücke B96 erhalten zwischen Fahrbahn und Geh-/Radweg Leitplanken ohne aufgesetztes Geländer, so dass Radfahrer unfallgefährdet sind. Hinzu kommt, dass die Rampen (falsch) längs gepflastert werden, so dass beim Befahren ein Spurrillengefühl entsteht. Die zuständige Behörde DEGES glaubt nicht, dass das störend ist und zeigt sich nicht an einem gemeinsamen Fahrversuch interessiert. Wir haben eingeleitet, dass geltende Regeln für die Pflasterung von Radwegen (ERA) und Fahrwegen allgemein (ZTV Pflaster) überarbeitet werden.

Nachtrag, 5. Mai 2022:
Die falsche Pflasterung wird vollständig richtiggestellt werden. Siehe dazu Einzelheiten unter “Neuigkeiten”.

Die Einmündung zum Waldfriedhof (ZWF) erforderte eine Fahrbahnquerung von etwa 22m Länge. Nach einem erneuten Unfall wurde eine provisorische Verkehrsinsel eingefügt, die erkennbar das Fehlverhalten von Autofahrern beim Abbiegen beeinflussen, nicht aber an erster Stelle der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern dienen sollte. Sie erforderte und erfordert weiterhin die ungeschützte Fahrbahnquerung über bis zu 14m. Die Behörde nahm die wiederholten Hinweise des ADFC nicht auf.

Die Brücke Wensickendorfer Weg (WW) wurde nur für Fußgänger gebaut, obwohl sie stark von Radfahrern, z.B. Schülern, genutzt wird. Zudem verzögert sich die Freigabe gegenüber der anfänglichen Ankündigung ohne zwingende Notwendigkeit um ein Jahr bis September 2022. Sie wird damit als letzte Brücke fertig.

Die Brücken nach Briese und Pinnow (BBP) wurden ohne Berücksichtigung der Sicherheitsbedürfnisse von Fußgängern gebaut. Fußgänger sollten sich entgegen den geltenden Regeln ungeschützt gemeinsam mit Kfz. und Radfahrern zwischen den über fast 300m Länge neu hinzugefügten Leitplanken bewegen. Wir drängen gemeinsam mit vielen Bürgern auf bauliche Maßnahmen, um Fußgänger effektiv zu schützen.

Den beschriebenen Benachteiligungen der Verkehrsteilnehmer ohne Blechschutzhülle steht die wiederholt erklärte Absicht aller staatlichen Führung entgegen, das Radfahren und Zufußgehen zu fördern. Das fordern die Vernunft und die Klimakrise.

Die Erfahrungen zeigen beispielhaft die vielfachen Hemmnisse für vernünftige Lösungen:

  • Unendlich viele Gesetze, Regeln und Vorschriften müssen überarbeitet werden (hier B96 – Pflaster).
  • Viele Fachkräfte müssen jahrzehntelanges Denken aufgeben (hier ZWF und B96).
  • Die Sicherheit der ungeschützten Verkehrsteilnehmer muss an erster Stelle stehen (hier B96, ZWF und BBP).
  • Planungen müssen stets ohne Kompromisse alle erwartbaren Verkehrsteilnehmer berücksichtigen (hier BBP).
  • Die Bedürfnisse der schwächeren Verkehrsteilnehmer müssen Vorrang haben (hier WW).
  • Die Wege für Fußgänger und Radfahrer müssen bestmöglich abseits von Lärm, Dreck, Gestank und Gefahr geführt werden.

https://birkenwerder.adfc.de/pressemitteilung/autobahnbruecken-in-birkenwerder-erfahrungen-und-schlussfolgerungen-1

Bleiben Sie in Kontakt