
Brandenburger Investitionen in den Radverkehr lohnen sich
Der ADFC Brandenburg fordert, dass das Land die Mittel für Bau und Unterhalt von Radwegen deutlich steigert und auch an die Kommunen weiterreicht, die einen Großteil der Kosten bei Bau und Unterhalt von Radwegen tragen.
PRESSEMITTEILUNG
ADFC Brandenburg e.V.
Potsdam, den 4. März 2025
Brandenburger Investitionen in den Radverkehr lohnen sich
Der Frühling liegt in der Luft – die perfekte Gelegenheit, das Fahrrad aus dem Winterschlaf zu wecken und es wieder öfter zu nutzen. Wer regelmäßig das Fahrrad oder E-Bike nutzt, tut etwas für die gute Laune, für die eigene Gesundheit, schont Umwelt und Klima, spart Geld und fördert gleichzeitig die lokale Wirtschaft.
„Kein anderes Verkehrsmittel verursacht so viel positive Effekte wie das Fahrrad“ unterstreicht Christian Wessel, Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg. „Abgesehen vom Zufußgehen ist Radfahren die günstigste Form der aktiven individuellen Mobilität. Radfahren ermöglicht soziale Teilhabe und bietet Kindern früh die Möglichkeit, unabhängig von Erwachsenen mobil zu sein und Freiheit – sprichwörtlich – zu erfahren.[1]
Damit sich diese vielen positiven Aspekte des Radfahrens entfalten können braucht es vor allem eine sichere, durchgängige und einladende Radverkehrs-Infrastruktur in ganz Brandenburg“ fasst Wessel zusammen.
„Vor diesem Hintergrund sollte viel mehr Geld in sichere Radwege und Kreuzungen investiert werden, denn jeder investierte Euro kommt mehrfach zurück“ fordert Wessel. „Wer regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit fährt, erspart allein dem Gesundheitssystem jährlich 2.000 Euro an Kosten.[2] Wer dann auch noch seine täglichen Besorgungen mit dem Rad erledigt, gibt sein Geld beim Einzelhändler im Ort aus, fördert damit die lokale Wirtschaft und das gesellschaftliche Miteinander. Das meinen wir beim ADFC, wenn wir zusammen mit zahlreichen Verbänden eine Mobilitätswende fordern“ erläutert Wessel.
Eine zentrale Forderung der Mobilitätswende ist die „Vision Zero“. Sie enthält ein Maßnahmenbündel, welches das Ziel verfolgt, dass es keine Toten und Schwerverletzten im Radverkehr gibt. „Es darf nicht hingenommen werden, dass in Brandenburg jährlich immer noch mehr als 10 Radfahrende im Straßenverkehr sterben, vor allem weil die Radverkehrsinfrastruktur unzureichend ist“ mahnt Wessel. Die Vision Zero fordert vor allem eine fehlerverzeihende Rad-Infrastruktur, damit Fehler, die allen Verkehrsteilnehmenden unterlaufen, nicht zu schwerwiegenden Unfällen führen.
Da auf allen Ebenen, also Bund, Land und Kommunen, das Geld in den öffentlichen Kassen knapp ist, fordert Wessel, dass bei jedem investierten Euro Nutzen und Kosten gegenübergestellt werden. „Wenn es gelingt, durch ein Netz an sicher ausgebauten Radwegen mehr Menschen für das Fahrrad zu gewinnen und diese dafür öfter mal das Auto stehen zu lassen, haben alle etwas davon, denn gleichzeitig sinken die Belastungen von Umwelt und Klima“[3] resümiert Wessel. Daher fordert der ADFC Brandenburg, dass das Land die Mittel für Bau und Unterhalt von Radwegen deutlich steigert und auch an die Kommunen weiterreicht, die einen Großteil der Kosten bei Bau und Unterhalt von Radwegen tragen.
Für 2025 fordert der ADFC Brandenburg 75 Mio. € für den Radverkehr, was 30 € pro Einwohner und Jahr entspricht.
Hintergrundinformationen für die Presse
Nutzen des Radverkehrs
Der ADFC stützt sich auf Veröffentlichungen renommierter Institutionen wie dem Umweltbundesamt, dem isi Fraunhofer Institut und dem Sinus-Institut
[1] SINUS-Institut, Fahrrad-Monitor
[2] Umweltbundesamt, Wirtschaftliche Aspekte nichttechnischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr
[3] Frauenhofer ISI, Potenzialabschätzung zum Radverkehr
Pressekontakte ADFC Brandenburg e.V.
Christian Wessel, Landesvorsitzender ADFC Brandenburg:
phone: +49 173 200 3200, mail: christian.wessel [at] brandenburg.adfc.de
René Köster, Landesgeschäftsführer ADFC Brandenburg
phone: +49 176 985 57188, mail: landesverband [at] brandenburg.adfc.de
Über den ADFC Brandenburg
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 240.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.
Der ADFC Brandenburg hat landesweit 4.000 Mitglieder und setzt sich für die Verkehrswende mit dem Fahrrad in Brandenburg ein. Vor Ort engagieren sich hunderte Mitglieder in 26 Orts- und Regionalgruppen des ADFC für die Verbesserung des Fahrradklimas. Mehr Informationen über den Landesverband finden Sie auf der Website.